Sonntag, 1. Oktober 2023

Tag 8 => „Good bye …Lady blue“ => Encinatas (San Diego) – Long Beach/ Los Angeles

Samstag, 30.09.23
gefahrene Kilometer Motorrad: 5 km
gefahrene Kilometer Mietwagen 240 km

Die Motorradtour geht heute zu Ende. Ich bepacke die Kawasaki noch mit der Packrolle die hier vor Ort bleibt und noch einige wenige Dinge enthält, die sowohl Wolfgang nützen würden, wenn er die Maschine noch einmal übernimmt, die aber auch entsorgt werden können, wenn die Maschine hier vor Ort verkauft würde. In der Packrolle bleibt ein älteres Zelt, die Front und Heck Packtaschen des Motorrades, ziemlich viele Packriemen und ein wenig Werkzeug. Innerhalb von 10 Minuten Fahrt stehe ich bei Chris vor dem Haus, er hatte mir einige Anweisungen vorab gegeben wie und wo ich Motorrad und Papiere abstellenden bzw. ablegen kann da der selbst in Skandinavien mit dem Motorrad aktuell unterwegs ist.

Jetzt noch für ein paar Dollar ein Uber Taxi bestellt was mich zurück zum Hotel bringt. Das Hotel war nicht weit, aber in den USA ist zu Fuß gehen meist schwierig, hier hätte z.B. eine größere Bundesstraße überquert werden müssen, da war mir die kurze Autofahrt dann doch sicherer. Nun bin ich also ohne „Fahrzeug“ unterwegs. Das muss ich natürlich ändern. Ich verpacke meine Motorradkleidung im gestern gekauften Koffer, mache mich in Ruhe fertig und bestelle dann wieder ein Uber Taxi, diesmal zum Flughafen in San Diego. Die Fahrt mit den Uber Taxis ist immer kurzweilig, die Fahrer haben meist eine Interessante Vergangenheit und wir kommen immer ins Gespräch. Diesmal war es ein Herr aus dem Iran, der seit 14 Jahren in San Diego legt und vor mehrere Jahre in Dubai gelegt hat. Er hat vier verschiedene Jobs die er abwechselnd ausführt und schwört auf „Toyota Prius“ als Auto. Der würde nur 4 Liter auf 100 km verbrauchen und wäre überhaupt das beste Auto als Taxi. Der Toyota hat schon 400.000 km runter, aber er sagt, wenn er den jetzt inserieren würde, würden hunderte Interessenten anrufen und er könnte ihn für 5.000 Dollar verkaufen. (Ich vernute in Deutschland wäre der Null wert 😊)

Am Flughafen in San Diego übernehme ich einen Mietwagen. Hintergrund ist das die Flüge zurück ab San Diego so teuer waren, dass ich mehrere hundert Euro (trotz Mietwagenmiete) sparen kann, wenn ich von Los Angeles zurückfliege. Es stehen ca. 20 Mietwagen in einer Reihe, ich kann mir einen aussuchen. Da stehen auch einige „Jeep Renegade“, ich denke dann nehme ich mal „standesgemäß“ einen Ami…aber als ich mir das Fahrzeug näher ansehe merke ich das das ein „Totaler Plastikbomber“ ist und dass das Zentral-Display im inneren sehr klein ist. Ich muss ja mit „Google maps“ navigieren (Navis haben die Fahrzeuge der günstigen Klasse nicht serienmäßig), also nehme ich ein Auto mit großem Display und guter Verarbeitung…es wird ein „Nissan Rogue“. Den gibt es in Europa nicht zu kaufen, der ist so ähnlich wie ein VW Tiguan würde ich sagen.

Der Mietwagen ist schnell übernommen, ich muss aber noch jede Mange Fragen beantworten und der Mitarbeiter von „Alamo“ erklärt mir das das leider sein müsse, da San Diego Grenzstadt sei und hier viele Mietwagen verschwinden bzw. gestohlen werden. Diese werden mit falschen Papieren/Kreditkarten gemietet und dann vermutlich direkt nach Mexiko gefahren (Mexiko ist keine 100 km entfernt) und dann dort illegal verkauft. Er sagt noch das sein Schreibtisch so aussieht wie auf einer Polizeistation, er zeigt mir mehrere Ausdrucke die in seinem Sichtbereich hängen, die Passfotos von gesuchten Personen zeigen, die Mietwagen gestohlen haben.

Ich fahre dann die Interstate wieder zurück nach Los Angeles, „so schön mit 90“ (km/h). Stau, ihr kennt das ja bereits. „So schön mit 90“? Hat das nicht schon Henri Valentino gesungen…da muss ich gleich mal meine Playlist checken….Jawoll …“im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen..😊😊“

In Los Angeles angekommen, bleibe ich für heute im Süden der Stadt, in Long Beach. Los Angeles ist so groß und verstopft das es keinen Sinn macht sich an einem Tag Dinge im Süden UND im Norden anzusehen. Man würde nur im Stau stehen. Ich fahre zum Weltkriegsschiff U.S.S. San Diego welches hier als Museumsschiff liegt und schaue es mir von außen an. Man kommt sehr dicht dran, von innen schaue ich mir das Schiff nicht an. Ich habe ja erst bei einer der letzten Touren die U.S.S. Midway (ein Flugzeugträger in San Diego) besichtigt, die Unterkünfte und Räume im Schiff sollten ähnlich aussehen. 25 Dollar Eintritt sind es mir zudem auch nicht wert. Ich fahre anstelle noch weiter zur Queen Mary, die hier als Hotelschiff im Kreuzfahrthafen von Long Beach vor Anker liegt. Als zusätzliches Bonbon gibt es bei meiner Tour durch Long Beach noch eine grandiose Aussicht auf den Containerhafen, da man zwei große Brücken überqueren muss und man so von oben guter Aussicht hat. Der Containerhafen ist riesig, „gefühlt“ deutlich größer als der Containerhafen in Hamburg. Ich schaue mir noch ein wenig Long Beach an und cruise mit meinem „dicken Japaner“ hier durch die Straßen. Long Beach hört sich schick und teuer an, aber nur 4-5 Querstraßen vom Strand entfernt, kann man sehen das das „echte“ und teilweise augenscheinlich harte Leben nicht weit vom Strandleben entfernt ist.

Ich beziehe am späten Nachmittag mein „Motel 6“ in der Nähe des Kreuzfahrtterminals wo auch die U.S.S. Iowa liegt, morgen folgt dann der letzte Reisetag.


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