Montag, 2. Oktober 2023

FAZIT zum Reiseabschnitt Vancouver/Kanada - Encinatas (San Diego) / USA


Wetter/Reisezeitraum:


Ende September ist zumindest für den nördlichen Abschnitt dieser Tour (also grob zwischen Vancouver und San Francisco) ein Glücksspiel. Gerade im Raum Vancouver/Seattle kann es dann schon ziemlich heftig und langanhaltend regnen. Ich hatte ursprünglich geplant noch rüber nach Vancouver­-Island zufahren, hatte es aber schon vorab bei Tour Planung verworfen. Im Nachhinein war das die richtige Entscheidung, da es dort zum Zeitpunkt meiner Tour laut Wetterbericht noch locker eine Woche geregnet hätte. Der Regen selbst ist vielleicht gar nicht so schlimm, aber die Sicht ist sehr eingeschränkt, die Fotos werden mies, etc. Kurz: es macht keinen Spaß. Für den Bereich Nevada/Kalifornien würde ich jederzeit diesen Reisezeitraum wieder wählen. Es ist meist warm, manchmal sogar fast zu warm zum Motorrad fahren. Ich hatte immer so 25 -30 Grad Celsius. Morgens und abends, besonders im Einfluss der Küste wurde es aber auch schon einstellig, dann oft sogar mit Nebelbildung.

Strecke/Tour

Es waren nun knapp 2.800 km mit dem Motorrad und 350 km mit dem Mietwagen. 3.150 km Strecke in 11 Tagen. Mit dem Motorrad hatte ich sieben „wirkliche“ Fahrtage, mit dem Mietwagen zwei Fahrtage. Im Schnitt waren es mit dem Mororrad gut 400 km pro Tag. Knackig, aber bei diesen Weiten hier und wenn „der Weg“ das Ziel ist, gut machbar…muss man allerdings wollen/mögen

Campingplätze/Hotels


Es war geplant eine Nacht zu zelten, in schöner Natur in der Umgebung des „Mount Sankt Helens“. Leider ist diese Planung förmlich „ins Wasser gefallen“ ich habe die Übernachtung im Zelt ausfallen lassen und kurzfristig ein Motel gebucht. Es war im Nachhinein die goldrichtige Entscheidung, da es an diesem Tag sehr heftig geregnet hat. Somit habe ich neun Nächste in Hotels/ Motels (der Übergang bei dieser Bezeichnung -was ist ein Hotel und was ist ein Motel- ist nicht fest definiert)

Vergleich Motorrad/Mietwagen

Tja...was soll ich sagen…. Ich formuliere es so: Mit dem Motorrad ist es intensiver, direkter. Mit dem Mietwagen bleibt es „unter dem Strich“ eine langweilige Autofahrt, das gilt besonders wenn man im Mietwagen allein unterwegs ist.
Das ist jetzt aber aus Sicht eines Motorradfahrers geschrieben.

Budget

Jetzt wird es ernst…Die USA ist ziemlich teuer geworden, das gilt im Besonderen für Kalifornien. Ich habe meine Ausgaben wieder penibel notiert und komme auf ein Gesamtbudget von fast genau 150 Euro (alle Angaben sind hier schon in Euro umgerechnet). Dieser Posten teilt sich im Prinzip nur auf drei Einzelposten auf. Verpflegung, Benzin, Hotel.

Bezüglich Verpflegung habe ich mal versucht mit ca. 20 bis 25 Dollar am Tag auszukommen. Das ist ziemlich wenig, zweimal an einer Tankstelle einen Kaffee plus Muffin oder Schokoriegel und dann noch einmal ein Burger in einem beliebigen Restaurant der bekannten Ketten…schon ist man die erwähnten 20-25 Dollar los. Da ich aber viel gefahren bin, hatte ich eh keine Zeit zum essen 😊
Da Selbstverpflegung deutlich billiger ist habe ich zweimal einen Einkauf (Brot, Wurst, Käse, Marmelade, etc.) für ca. 30 Dollar hier in diesem Posten zu addieren. Alles in allem über die gesamte Reise lag die Verpflegung dann bei 30 Euro am Tag

Zum Thema Benzin. Ja, auch das ist ziemlich teuer geworden. In Washington und Oregon lag ich noch so bei 1,20 bis 1,30 Euro pro Liter und Kalifornien liegt der Preis aktuell (Stand Oktober 2024) bei 1,60 Euro pro Liter. Das ist auch für die Amerikaner eine Verdreifachung des Preises innerhalb von ca. 5 bis 6 Jahren.
Für meine 400 km am Tag habe ich grob 30 Euro am Tag in Benzin investiert

Kommen wir zum Thema Hotel. Das ist wirklich extrem geworden und zwar im Kontext betrachtet Kosten versus Qualität. Ich reise seit über 30 Jahren mehr oder weniger regelmäßig in die USA. Ich habe mal nachgerechnet, ich glaube 12-mal war ich schon in den USA. Die Hotels sind immer teurer geworden aber es wurde nahezu nichts an Renovierungen oder Investitionen getätigt. Und da nehmen sich alle US-Hotelketten nichts. Für den Preis den ich bereit bin auszugeben, das sind so ca. 80 bis 100 Euro pro Nacht muss man schon sehr genau suchen, mehrfach umbuchen, wenn sich was Günstigeres ergibt und teilweise auch auf Innenstadt Lage (besonders in San Francisco) verzichten. Für die 80 bis 100 Euro bekomme ich zumindest eine Grundqualität die für mich einigermaßen annehmbar ist. Mit meiner Familie würde ich Teile der Motels in denen ich war definitiv nicht besuchen. Übrigens sind Casinohotels immer noch ziemlich gut für den genannten Preis. In Reno hatte ich im „Circus Circus“ mein bestes Hotelzimmer auf der Reise (Die Casinos locken halt willige „Spieler“ mit günstigen Preisen in die Stadt.
Als persönliches Fazit zum Thema Hotel und In diesem Kontext bin ich auch mittlerweile an einem Punkt angekommen wo ich die Preise bei der gebotenen Qualität nicht mehr bereit bin zu bezahlen. Ich möchte nur mal an die Reise an Mexiko erinnern, da sind die Hotelqualitäten für den gleichen Preis um Längen besser, oder du zahlst nur 30 bis 50 Prozent von dem was du in den USA bezahlst, du bekommst dann natürlich auch mindere Qualität in Mexiko, aber das ist es dann auch wert und du weißt auf was du dich einlässt. Durch viel Suchen, mehrfaches Umbuchen und Verzicht auf gute Lagen ist es mir gelungen den Durchschnittspreis meiner Hotels auf ca. 90 Euro pro Nacht zu „drücken“.

Wenn die Tagesbudgets der Letzen Reise mal zum Vergleich heranziehe, lag ich in Mexiko bei ca. 80 Euro pro Tag und in Kanada ganz grob so bei 120 Euro pro Tag (ohne jetzt genau in den anderen Blogs nachgesehen zu haben, die Einschätzung erfolgt aus meiner Erinnerung heraus) daraus folgt das man in Mexiko für die Hälfte des Budgets wie in den USA unterwegs sein kann und daraus folgt ebenso (Achtung: jetzt kommt es ..) KANADA IST GÜNSTIGER ZU BEREISEN ALS KALIFORNIEN. Wer hätte das gedacht. Zumindest in der Reiseform so wie ich reise


Persönliches Fazit nach 3.000 km und 11 Tagen für die Strecke „Vancouver/Kanada – Encinatas (San Diego)

Die Reise war für mich in erster Linie aus Lückenschluss gedacht um nahtlos die 22.000 km von Prudhoe Bay/Alaska und Mexiko City (San Miguel de Allende) gefahren zu sein. Die jetzige Tour (Tour Abschnitt Nr.4) hatte durchaus sehr schöne Strecken und Momente. Die Highlights waren für MICH:

- Die Strecken im nordöstlichen Kalifornien um den „Lassen Volcanic Nationalpark“
- Die Strecken um den Lake Tahoe
- Die Bootstour (Fähre) von der Waterfront in Oakland zur Waterfront in San Francisco und der dreistündige „Spaziergang“ an der der Waterfront in San Francisco bei stahlblauem Himmel und glasklarem Wetter.
- Die „drei Brücken Tour“ über die Oakland Bay Bridge, die Golden Gate Bridge und die Richardson Bridge
- Die ca. 50 km lange Fahrt kurz vor Pismo Beach auf dem „Pacific Coach Highway (Highway Nr. 1)

Allerdings gab es auch „Lowlights“ wie die ersten zwei Tage Fahrt nahezu komplett im Regen in Washington und Oregon. Reno war toll vom Wetter (endlich Sonne nach zwei Tagen Regen) aber enttäuschend was den „Bling Bling Faktor“ der Casinos betrifft. Dazu der immense Straßenverkehr/Stau in der „Bay Area“ um San Francisco und natürlich in und um Los Angeles.

Alles in allem würde ich sagen, dass die Highlights dieser Tour in Summe mir nicht so den Kick gegeben haben, wie z.B die Touren durch die tolle Natur von Alaska bzw. Kanada. Auch die vergleichbare USA Tour die ich von San Diego über Houston nach Mexiko unternommen habe, fand ich deutlich interessanter, da z.B. hier der Verkehr nicht so intensiv war und für mich mehr Highlights (in diesem Fall überwiegend Technische Museen, Flugzeugfriedhöfe, die NASA in Houston, etc) zu sehen waren. Es kommt natürlich auch immer drauf an was man sehen möchte, wenn man evtl. Natur langweilig findet, ist evtl. die Kalifornien Küsten Tour dann für jemand anderen evtl. attraktiver als die Touren durch Alaska.

Alles in allem kann ich sagen, das wenn ich noch einmal mit dem Motorrad Kalifornien bereisen würde (was aktuell nicht geplant ist), ich dann die Küstenregion weiträumig umfahren würde und dann vermutlich eher im Grenzbereich zu Nevada, etc. fahren würde. Das sieht aber jemand anderes, der vielleicht noch nie San Francisco gesehen hat ganz anders

Was liegt als nächstes an/wie geht es weiter

22.000 km sind „bewältigt“, es fehlt noch der letzte Abschnitt von Mexiko City nach Panama City. Obwohl dieser Abschnitt nur grob 3.000 km hat ist er für jemanden wie mich, der die Tour in Reiseabschnitte unterteilt, am anspruchsvollsten in der Planung. Das liegt daran das die Zollbestimmungen südlich von Mexiko es nicht erlauben das Motorrad für mehr als ein paar Monate (je nach Land ist das aber unterschiedlich) zurückzulassen und ohne Motorrad das Land zu verlassen. Das Motorrad wird hier jeweils in den Reisepass eingetragen oder zumindest wird es in den IT-System der entsprechenden Zollbehörden so hinterlegt, das es auffällt, wenn man ohne Fahrzeug wieder ausreißt. Auch wenn man die paar Monate (meist 3 Monate) ausnutzen würde und nach Hause fliegen würde und man dann aber nicht wiederkommen kann, weil man z.B. krank ist wird das Motorrad konfisziert und man kann es nur unter sehr hohen Strafgebühren wieder auslösen. Dies stellt eine grobe Beschreibung der Gesamtsituation dar, teilweise kommt es aber noch darauf an welchen Zöllner man vor Ort „erwischt“. Für die Durchführung bedeutet das man entweder in einem Rutsch von den USA nach Panama fährt und dann sein Motorrad per Containerschiff nach Hause mitnimmt (was bei einem Motorrad mit US-Kennzeichen wenig Sinn macht, da man es in Deutschland meist nicht zulassen kann), oder sein Motorrad auf dem umgekehrten Weg mit nach Panama nimmt (per Containerschiff) und dann bis in USA in einem Rutsch durchfährt. In den USA sind die Zollregeln aktuell so dass wenn man auf dem Landweg einreißt, die USA nicht danach fragt wo das Motorrad herkommt und es so mehr oder weniger dauerhaft in den USA bleiben darf. (Das ist bei Einreise auf dem Seeweg anders, da ist das Limit 1 Jahr). Alles dies ist aber eine Stichtagsbetrachtung (Stand Sommer 2023) und kann sich natürlich jederzeit ändern.

Aufgrund von Zeit/Urlaubs und den besagten Zollgründen ist die Planung dieses hier beschriebenen letzten Reiseabschnittes für die Strecke Alaska-Panama zwar weiterhin Planung aber zurzeit auf „Stand by“. Die nächste Tour wird eine Erweiterungstour in Kanada im Sommer 2024 sein, natürlich wird an dieser Stelle wieder darüber berichtet.

Das soll es aber nun gewesen sein……..Ich hoffe die Informationen der Letzen ca. 2 Wochen waren hilfreich oder „mindestens“ unterhaltsam für euch.


Der Blog für den Reiseabschnitt Nr. 4 (Vancouver-San Diego) ist hiermit geschlossen.

Schaltet 2024 gern wieder ein!

Danke und Gruß von
Frank 
 


 

Tag 9 => „der geschenkte Tag“ => Long Beach/ Los Angeles – Inglewood (nahe Airport)/ Los Angeles

Sonntag, 01.10.23

gefahrene Kilometer Mietwagen: 110 km

Heute bekomme ich einen Tag „geschenkt“ Warum? Weil ich meine Motorradreise so geplant hatte, dass ich einen Tag Reserve habe. Mit der geplanten Ankunft am letzen Freitag in San Diego hätte ich die Maschine so vor Ort verkaufen können (der Ankäufer hat nicht am Wochenende geöffnet) und ebenso hätte eine mögliche Panne/Verzögerung es (im besten Fall) nicht verhindert das ich pünktlich meinen Rückflug antreten kann. Es ist nun anders gekommen: Die Maschine hat gut durchgehalten (mal abgesehen von kleineren Ausfällen) und sie wurde daher (und in Absprache mit Wolfgang) nicht verkauft. Bei größeren Ausfällen wäre vermutlich der Verkauf vollzogen worden. Eine größere Panne gab es nicht, so dass mein Reservetag mir nun hier in Los Angeles, am Schluss der Reise, voll zur Verfügung steht.

Ich war in den letzten 30 Jahren schon dreimal in Los Angeles während diverser Urlaubsreisen, so dass nicht der „Druck“ besteht sich alle Dinge „die man als Tourist gesehen haben muss“ noch einmal anzusehen. Ich kann es also sehr entspannt und ohne Zeitdruck angehen lassen.

Als erstes besuche ich ein Outlet und kaufe ein paar Markenklamotten ein. Lohnt sich halt immer. Auch wenn die Lebenshaltungskosten in Kalifornien extrem teuer geworden sind (später im „Budget“ Post dazu mehr), Markenkleidung im Outlet ist immer noch ca. 30 bis 50 Prozent günstiger als in Deutschland. Ich bin der erste auf dem Gelände, um 10:00 Uhr wird geöffnet. Der Parkplatz ist riesig und leer. Als ich nach zwei Stunden das Gelände verlasse, ist der Parkplatz brechend voll und neuen Besucher haben Mühe einen Parkplatz zu finden.

Ich fahre weiter zum „Pico House“. Dieses Gebäude wird in der US TV Serie „The Mentalist“ als Hauptquartier der Polizeieinheit „CBI“ dargestellt. Interessant ist, dass es in der Serie in Sacramento stehen soll. Es ist weder in Sacramento noch ist es ein Polizeigebäude. Die Hausseite die im Film gezeigt wird ist in Wirklichkeit der Rückseite des „Pico House“.
Das „Pico House“ war der Amtssitz des letzten mexikanischen Gouverneurs und wurde dann (um 1870) als Luxushotel umfunktioniert. Zu seiner Zeit war es das luxuriöseste Hotel in Süd-Kalifornien. Wirklich interessant zu sehen, wenn man davorsteht und dabei an die TV-Serie denkt.

Ich fahre weiter zum Griffith Park und fahre hoch zum Observatorium, von hier hat man einen guten Blick auf Downtown und das Hollywood Schild. Ich habe es bereits geahnt, es ist „mega viel“ los hier. Es ist Sonntag und viele Menschen sind hier unterwegs. Der Park bietet Grünflächen und Spielplätze und das nutzen die Bewohner von LA natürlich aus. Ich stelle mich in den Stau zur Auffahrt, erwische einen der letzten Parkplätze und schaue mich ein wenig um. Es ist wolkig, die Sicht ist mittelmäßig. Ein paar Fotos, dann verlasse ich den überfüllten Ort wieder.

Nun fahre ich mal in den äußersten Nordwesten von Los Angeles, nach Santa Monica. Hier sind sehr breite Strände und die berühmte „Santa Monica Pier“ mit Fressbuden, Fahrgeschäften und viel Trubel. An einen Parkplatz ohne Gebühr ist hier nicht zu denken, es ist sehr voll. Ein Typ an einer Einfahrt zu einem Parkhaus winkt mit einer Flagge und zweigt auf das Schild „nur 10 Dollar“. Ich fahre in das Parkhaus, dann stellt sich „natürlich“ heraus, das die 10 Dollar nur für die erste Stunde gelten. Eine Stunde reicht mir eh, ich gehe zur Pier und zum Strand. Auch hier ist es heute, am Sonntag, sehr voll. Eine Stunde hat wirklich gut gereicht, nach 55 Minuten verlasse ich das Parkhaus wieder. Ich fahre noch zu einem „seven eleven“ hole mir einen Kaffee und etwas zu essen und dann fahre ich am späten Nachmittag in mein Hotel nach Inglewood. Der Stadtteil liegt nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt.

110 km („nur“ durch die Stadt gefahren) stehen am Abend auf dem Tacho meines „dicken Japaners“. Mit meiner Ankunft im Hotel endet meine Reise. Ich werde morgen früh noch den Mietwagen am Flughafen abgeben und dann geht es „ab nach Hause“. Da das aber nicht berichtenswert ist werde ich die Inhaltlichen Berichte für die Reise „von Vancouver nach San Diego“ an dieser Stelle jetzt beenden.

Es folgt noch ein Budget/Fazit Post!

Sonntag, 1. Oktober 2023

Tag 8 => „Good bye …Lady blue“ => Encinatas (San Diego) – Long Beach/ Los Angeles

Samstag, 30.09.23
gefahrene Kilometer Motorrad: 5 km
gefahrene Kilometer Mietwagen 240 km

Die Motorradtour geht heute zu Ende. Ich bepacke die Kawasaki noch mit der Packrolle die hier vor Ort bleibt und noch einige wenige Dinge enthält, die sowohl Wolfgang nützen würden, wenn er die Maschine noch einmal übernimmt, die aber auch entsorgt werden können, wenn die Maschine hier vor Ort verkauft würde. In der Packrolle bleibt ein älteres Zelt, die Front und Heck Packtaschen des Motorrades, ziemlich viele Packriemen und ein wenig Werkzeug. Innerhalb von 10 Minuten Fahrt stehe ich bei Chris vor dem Haus, er hatte mir einige Anweisungen vorab gegeben wie und wo ich Motorrad und Papiere abstellenden bzw. ablegen kann da der selbst in Skandinavien mit dem Motorrad aktuell unterwegs ist.

Jetzt noch für ein paar Dollar ein Uber Taxi bestellt was mich zurück zum Hotel bringt. Das Hotel war nicht weit, aber in den USA ist zu Fuß gehen meist schwierig, hier hätte z.B. eine größere Bundesstraße überquert werden müssen, da war mir die kurze Autofahrt dann doch sicherer. Nun bin ich also ohne „Fahrzeug“ unterwegs. Das muss ich natürlich ändern. Ich verpacke meine Motorradkleidung im gestern gekauften Koffer, mache mich in Ruhe fertig und bestelle dann wieder ein Uber Taxi, diesmal zum Flughafen in San Diego. Die Fahrt mit den Uber Taxis ist immer kurzweilig, die Fahrer haben meist eine Interessante Vergangenheit und wir kommen immer ins Gespräch. Diesmal war es ein Herr aus dem Iran, der seit 14 Jahren in San Diego legt und vor mehrere Jahre in Dubai gelegt hat. Er hat vier verschiedene Jobs die er abwechselnd ausführt und schwört auf „Toyota Prius“ als Auto. Der würde nur 4 Liter auf 100 km verbrauchen und wäre überhaupt das beste Auto als Taxi. Der Toyota hat schon 400.000 km runter, aber er sagt, wenn er den jetzt inserieren würde, würden hunderte Interessenten anrufen und er könnte ihn für 5.000 Dollar verkaufen. (Ich vernute in Deutschland wäre der Null wert 😊)

Am Flughafen in San Diego übernehme ich einen Mietwagen. Hintergrund ist das die Flüge zurück ab San Diego so teuer waren, dass ich mehrere hundert Euro (trotz Mietwagenmiete) sparen kann, wenn ich von Los Angeles zurückfliege. Es stehen ca. 20 Mietwagen in einer Reihe, ich kann mir einen aussuchen. Da stehen auch einige „Jeep Renegade“, ich denke dann nehme ich mal „standesgemäß“ einen Ami…aber als ich mir das Fahrzeug näher ansehe merke ich das das ein „Totaler Plastikbomber“ ist und dass das Zentral-Display im inneren sehr klein ist. Ich muss ja mit „Google maps“ navigieren (Navis haben die Fahrzeuge der günstigen Klasse nicht serienmäßig), also nehme ich ein Auto mit großem Display und guter Verarbeitung…es wird ein „Nissan Rogue“. Den gibt es in Europa nicht zu kaufen, der ist so ähnlich wie ein VW Tiguan würde ich sagen.

Der Mietwagen ist schnell übernommen, ich muss aber noch jede Mange Fragen beantworten und der Mitarbeiter von „Alamo“ erklärt mir das das leider sein müsse, da San Diego Grenzstadt sei und hier viele Mietwagen verschwinden bzw. gestohlen werden. Diese werden mit falschen Papieren/Kreditkarten gemietet und dann vermutlich direkt nach Mexiko gefahren (Mexiko ist keine 100 km entfernt) und dann dort illegal verkauft. Er sagt noch das sein Schreibtisch so aussieht wie auf einer Polizeistation, er zeigt mir mehrere Ausdrucke die in seinem Sichtbereich hängen, die Passfotos von gesuchten Personen zeigen, die Mietwagen gestohlen haben.

Ich fahre dann die Interstate wieder zurück nach Los Angeles, „so schön mit 90“ (km/h). Stau, ihr kennt das ja bereits. „So schön mit 90“? Hat das nicht schon Henri Valentino gesungen…da muss ich gleich mal meine Playlist checken….Jawoll …“im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen..😊😊“

In Los Angeles angekommen, bleibe ich für heute im Süden der Stadt, in Long Beach. Los Angeles ist so groß und verstopft das es keinen Sinn macht sich an einem Tag Dinge im Süden UND im Norden anzusehen. Man würde nur im Stau stehen. Ich fahre zum Weltkriegsschiff U.S.S. San Diego welches hier als Museumsschiff liegt und schaue es mir von außen an. Man kommt sehr dicht dran, von innen schaue ich mir das Schiff nicht an. Ich habe ja erst bei einer der letzten Touren die U.S.S. Midway (ein Flugzeugträger in San Diego) besichtigt, die Unterkünfte und Räume im Schiff sollten ähnlich aussehen. 25 Dollar Eintritt sind es mir zudem auch nicht wert. Ich fahre anstelle noch weiter zur Queen Mary, die hier als Hotelschiff im Kreuzfahrthafen von Long Beach vor Anker liegt. Als zusätzliches Bonbon gibt es bei meiner Tour durch Long Beach noch eine grandiose Aussicht auf den Containerhafen, da man zwei große Brücken überqueren muss und man so von oben guter Aussicht hat. Der Containerhafen ist riesig, „gefühlt“ deutlich größer als der Containerhafen in Hamburg. Ich schaue mir noch ein wenig Long Beach an und cruise mit meinem „dicken Japaner“ hier durch die Straßen. Long Beach hört sich schick und teuer an, aber nur 4-5 Querstraßen vom Strand entfernt, kann man sehen das das „echte“ und teilweise augenscheinlich harte Leben nicht weit vom Strandleben entfernt ist.

Ich beziehe am späten Nachmittag mein „Motel 6“ in der Nähe des Kreuzfahrtterminals wo auch die U.S.S. Iowa liegt, morgen folgt dann der letzte Reisetag.


Samstag, 30. September 2023

Tag 7 => „Lückenschluss!“ => Pismo Beach/Kalifornien - Encinatas (San Diego)/ Kalifornien

Freitag, 29.09.23
gefahrene Kilometer: 440 km

Heute stehen die Letzen 440 km dieses Reiseabschnittes an. Ich lasse es etwas gemütlicher angehen und starte erst um 08:00 Uhr. Es ist frischer als gestern. Der Strand liegt im Nebel, dass scheint aber kein Problem zum surfen darzustellen, am Straßenrand ziehen sich die ersten Surfer neben ihren Autos um. Neopren muss sein, das Meer wird hier -auch im Sommer- nie wärmer als 15 Grad.

Die ersten ca. 150 km bleibt es neblig, die Straße führt teilweise wieder am Meer entlang, die Sicht ist allerdings schlecht. Erinnert ihr euch an das Thema mit den kalten und warmen Luftmassen an der „Golden Gate Bridge“. Hier ist es genauso, weswegen auch die Küstenstraße oft im Nebel liegt. Ich hatte gestern abend definitiv Glück mit dem guten Wetter und der guten Sicht beim Befahren des Highways Nr. 1.

Bevor es nun darum geht dem 20 Millionen Einwohner Molloch Los Angeles zu umfahren, halte ich nördlich von LA noch einmal in Santa Barbara an. Ich fahre zum Strand, das Wetter ist aber mäßig, es ist nicht viel los. Eine Joggerin bietet mir ein Foto von „Mensch + Maschine“ an. Das nehme ich gern an. Santa Barbara selbst ist einer der teuersten Orte hier in der Ecke, laut Ortschild (in den USA stehen die Einwohnerzahlen auf den Ortsschildern) ca. 100.000 Einwohner. Wenn ich mich recht erinnere hat z.B. Thomas Gottschalk hier mehrere Jahre mit seiner Familie gelebt. Im weiteren Verlauf der Strecke halte ich noch einmal in Ventura bei einem großen Mehrmarken (u.a. Kawasaki) Motorradhändler an. Ich frage nach der verlorenen Schraube des Seitenständers. Natürlich ist diese Schraube nicht auf Lager, aber die Mitarbeiterin sucht in ihrer "großen roten Schrauben- Notfallbox" nach einer ähnlichen Schraube. Für zwei Dollar bekomme ich passenden Ersatz.

Wieder auf die Maschine....jetzt folgt "harte Arbeit". Gut 200 km zähfließender und sich stauender Verkehr, Autos ohne Ende, Fahrspuren ohne Ende. Ich war schon mehrfach in Loa Angeles in meinem Leben, es geht einfach nicht ohne Stau. Dabei bin ich extra so gefahren das ich mittags durch LA fahre. Da sollte die morgendliche Rushhour beendet sein und die nachmittags Rushhour solle noch nicht sein, soweit der Plan….Fehlanzeige ! Ich schwelge wieder in Gedanken, z.B wie und es eigentlich die Stromnetze aushalten wenn all diese Autos zu Elektroautos werden. ….und welchen Aufwand die Einwohner hier eigentlich treiben müssen um zur Arbeit zu kommen. Jede Menge Zeit und Geld in Form von Benzin geht hier drauf. Apropos Geld, gestern Abend lief noch ein Artikel im TV wo über die hohen Spritpreise in Kalifornien berichtet wurde. Mittelwelle kostet der Sprit hier 6,60 Dollar pro Gallone (3,78 Liter). Das macht ca. 1,60 Euro pro Liter. Das ist für die USA sehe, sehr teuer. Normal waren hier bis vor ein paar Jahren ca. ein drittel davon so ca. 50 -60 Euro Cent. Es fahren aber immer noch endlos viele Pickup Trucks, da frage ich mich was passieren muss damit die Amis auch mal auf kleine Autos umsteigen. Übrigens: in Washington, Oregon und Nevada habe ich ca. 1,20 Euro pro Liter auf dieser Reise bezahlt.

Während der Letzen 50 km bis zu meinem Ziel trennt sich der Highway Nr. 1 wieder von der Interstate (vorher verlaufen sie meist als eine Straße mit zwei Bezeichnungen). Ich fahre noch mal von der Autobahn ab und cruise durch die kleinen Orte die alle am Strand (aber getrennt durch eine Eisenbahnlinie) liegen. Das Wetter ist mittlerweile besser geworden, der Nebel hat sich aufgelöst. Ich möchte mir noch einen Kaffee gönnen uns steuere eine Tankstelle an. No coffee, sir ! Waaaas ? keinen Kaffee ? Die erste Tanke seit Start meiner Reise die keinen Kaffee hat. Egal, weiter geht es.

Gegen 16:30 Uhr (relativ früh heute) und knapp 3.000 km nach meinem Start in Vancouver/Kanada erreiche ich das „Days Inn“ Hotel in Encinatas (Encinatas liegt ca. 30 km nördlich von San Diego). GENAU VON DIESEM HOTEL AUS HABE ICH MEINE TOUREN NACH MEXIKO GESTARTET => Es ist vollbracht: 22.000 km Motorrad ohne Lücke von ALASKA (Prudhoe Bay) bis Mexiko City. Inclusive der Wohnmobil-Erweiterungstour im Yukon sind es sogar 25.000 km. Ich werde das Thema im Fazit noch mal detaillierter aufgreifen.

Morgen früh stell ich ca. 2 km von hier entfernt mein Motorrad bei Chris ab. Chris habe ich über meinem Spediteur kennengelernt, der meine BMW per Container in die USA verfrachtet hat. Die nächsten zwei Stunden des Tages verbringe ich damit „Lady blue“ abgabefertig zu machen. Ich strippe alle Packtaschen und verpacke diese in eine Gepäckrolle, die hier vor Ort bleibt. So ist sichergestellt das die Maschine nicht so breit ist und bei Chris zu viel Platz wegnimmt. Ich checke noch mal die offenen Reparaturen (Seitenständer ist „ab“, Schalthebel wackelt wie ein Lämmerschwanz, Tacho ist ausgefallen) und teile diese Wolfgang mit. Wolfgang wird die Maschine vermutlich als nächstes übernehmen und wird sich (da er immer mehr Zeit als ich mitbringt) um die Reparaturen kümmern. Ich selbst werde „Lady blue“ (Stand heute) wohl nicht wiedersehen. Bedingt durch das hohe Alter (Baujahr 2009), die hohe Laufleitung (aktuell 38.600 Meilen / 62.100 km...Tachoasufall schon eingerechnet) und die nun steigende Anfälligkeit für Ausfälle (siehe oben) ist ein Verkauf nach Wolfgangs nächster Tour geplant. Sollte etwas dazwischenkommen und Wolfgang wird nicht mehr herkommen, dann wird Chris sich um den Verkauf hier vor Ort kümmern. Ich werde das zusammen mit Wolfgang in den nächsten Wochen planen bzw. absprechen. Alle Unterlagen, Papiere, etc. bleiben für den Fall des Verkaufs durch Chris hier vor Ort am Motorrad.

Nachdem nun das Motorrad klar zur Abgabe ist, muss ich mich noch für die Weiterreise präparieren. Ich fahre zum naheliegen Walmart und kaufe mir einen günstigen Reisekoffer. Am Abend feiere ich dann noch meinen vollbrachten Lückenschluss im Hotel allein in meinem Zimmer mit Cola und Chips 😊..im TV läuft Wrestling und sonstiger Schrott ☹

Ab morgen steige ich auf das Auto um, doch dazu dann morgen mehr….



Freitag, 29. September 2023

Tag 6 => „San Francisco, drei Brücken und ein wenig Traumstraße“ => Oakland/Kalifornien – Pismo Beach/Kalifornien

Donnerstag, 28.09.23
gefahrene Kilometer: 510 km


Der Tag ist gut gefüllt. Ich wollte ja gestern schon mit der Fähre nach San Francisco rüber, es war aber schon zu spät und ich war nicht mehr aufnahmefähig, so dass ich mir den Besuch der Stadt für heute aufgehoben habe. Es ist noch dunkel, Ich verlasse schon um 06:00 Uhr das Hotel. Um 06:30 Uhr fährt die Fähre, welche ich nach 10 Minuten Fußmarsch erreiche. Der Fahrpreis beträgt 6 Dollar pro Strecke, sehr fair finde ich. Mit dem ersten Licht des Tages, nach nur 30 Minuten Überfahrt legt die Fähre, super zentral an der Pier 11 an der Waterfront in San Francisco an. Zu der Haupt Attraktion hier, „Fisherman´s Wharf“ und Pier 39 sind es von hier ca. 30-40 Minuten Fußweg. San Francisco macht einen gepflegten Eindruck auf mich, es sind zudem schon viel Jogger heute früh hier unterwegs. Die Anzahl der Obdachlosen, die ja mittlerweile in jeder US-Stadt präsent sind, hält sich hier an der Waterfront in Grenzen. Die Sonne geht auf, blauer Himmel, top Wetter. Ich schlendere die nächsten zwei Stunden an der Waterfront entlang und schaue mir die Seelöwen an Pier 39 an. Alcatraz und die Golden Gate Bridge sind von hieraus gut zu sehen. Jetzt gönne ich mir ein paar dick belegte Sandwiches vom „seven eleven“ Die Preise in San Francisco sind mittlerweile abartig hoch…sogar die Sandwiches kosten acht Dollar. Ich setze mit auf eine Parkbank mit Blick auf Alcatraz und esse mein Frühstück. Jetzt noch schnell ein Blick auf die „Cable Cars“ und dann fahre ich per Uber Taxi zurück zur Fähre. Man kann mittlerweile in der Uber App bei Bestellung der Fahrt angeben ob man ein Elektroauto haben möchte. Natürlich probiere ich das mal aus, es kommt ein Tesla Model 3. Der Fahrer und ich fachsimplen ein wenig über Tesla. Die 15-minütige Fahrt ist kurzweilig und nach ca. 2,5 Stunden Aufenthalt in San Francisco nehme ich wieder die Fähre zurück nach Oakland. Das Wetter ist immer noch top, es gibt auf der Rückfahrt einen tollen Blick auf die Skyline von San Francisco und die Oakland Bay Bridge. Die Fähre zu nehmen war eine sehr gute Entscheidung, kurz bevor wir anlegen passieren wir noch den Containerhafen von Oakland, hier liegen riesige Containerschiffe, so gibt es noch eine Hafenrundfahrt kostenlos dazu. Mein Schrittzähler zeigt 13.000 Schritte an meine Uhr zeigt 10:30 Uhr. Zurück im Hotel packe ich schnell ein und mache mich startklar, um 11:00 Uhr muss ich mein Zimmer geräumt haben.

Punkt 11:00 Uhr drücke ich den Startknopf von „Lady blue“. Der nächste Programmpunkt ist eine Tour mit dem Motorrad über die drei wichtigsten Brücken von San Francisco: Los geht es über die „Oakland Bridge“, dann folgt die „Golden Gate Bridge“ und zum Schluss die „Richardson Bridge“. Alle Brücken kosten jeweils 8 Dollar Streckenmaut (vorab im Internet zu bezahlen, keine Barzahlung mehr möglich), aber immer nur IN die Stadt hinein, Stadtauswärts sind die Brücken ohne Bezahlung zu befahren. Ich plane meine Strecke so, das ich zwei von drei Brücken Stadtauswärts fahre, nur auf der „Oakland Bay Bridge“ geht es stadteinwärts. Das Nummernschild wird automatisch gescannt, allerdings hängt meine Packrolle etwas über das Nummernschild. Ich bin mir somit gar nicht malsicher ob der Scanner an der Brücke mein Nummernschild überhaupt lesen konnte, meine Kreditkartenabrechnung der nächsten Tage wird es mir aber sicher sagen :.-)

Kurz vor dem Überqueren der „Golden Gate Bride“ halte ich an einem Aussichtspunkt auf der rechten Site an und mache meine obligatorischen Fotos von der Brücke. Die Brücke ist nebelfrei, Glück gehabt. Die Brücke liegt an über 300 Tagen im Nebel, da genau hier die kalte Luft des Pazifiks auf das Festland trifft und dann (fast immer) Nebel entsteht. Nach dem Überqueren der „Richardson Bridge“ ist mein Kreis geschlossen und ich komme nach ca. 80 km wieder in Oakland an. Mittlerweile ist es 12:30 mittags, ich muss jetzt mal langsam Gas geben, mein Tagesziel „Pismo Beach“ nördlich von Los Angeles ist noch 400 km entfernt.

Die nächsten 100 km sind anstrengend, ständig Autobahnkreuze, die Verkehrsdichte ist hoch und man muss trotz Navi aufpassen auf der richtigen Strecke zu bleiben. Die „Aussicht“ bietet nichts: nur Blechlawinen und Städte links und rechts. Nach weiteren ca. 100 km verlasse ich langsam die „Bay Area“ und die Landschaft ändert sich. Plötzlich sind links und rechts Felder mit Gemüse, es riecht streng nach Zwiebeln. Diese Agrar-Landschaft bleibt dann wieder für ca. 100 km.

Gern wäre ich den „Highway Nr.1“ in Gänze zwischen San Francisco und Los Angeles gefahren. Diese kleinere Autobahn/Bundesstraße führt mehr oder weniger am Meer entlang und gilt als eine der „Traumstraßen der Welt“. Offiziell wird die Straße als „Pacific Coast Highway“ bezeichnet. Leider gab es aber auf dieser Straße einen Erdrutsch vor einigen Monaten so dass der Highway Nr. 1 irgendwo mittendrin gesperrt ist. Da es im Prinzip nur eine Zufahrt am Anfang und eine am Ende gibt kann man diese Sperrung so gut wie nicht umfahren. Ca. 70 km vor dem Ziel finde ich doch noch eine Straße die mich zum Highway Nr. 1 führt. Es ist zwar ein kleiner Umweg, aber der hat sich gelohnt. Die Schönste Strecke des Tages wartet hier auf mich. Es ist bereits 18:00 Uhr, das Licht steht sehr tief und taucht die Strecke in schönes Licht. Die leicht hügelige Landschaft mit trockenem Gras leuchtet ockerfarben. Teilweise ist das Meer von der Straße aus zu sehen, die Brandung ist mächtig, am sieht die Gischt in der Luft. Die Strände hier sind eher was für Surfer und vermutlich nicht für normale Badegäste.

Mit dem Letzen Licht erreiche ich „Pismo Beach“, einem -gar nicht mal so kleinen- Küstenort. Ich beziehe mein „Motel 6“ und lauf die 100 Meter zum Strand um noch ein Foto vom Sonnenuntergang zu bekommen. Am Strand sind viel Bars und Restaurants, auf der Promenade spielt ein Saxofon Spieler. Mir reicht es für heute mit „Programm“ . Gegessen hatte ich schon unterwegs ein paar Tacos in einem „Taco Bell“. Ich kümmere mich noch ein wenig um „Lady blue“ (Öl auffüllen, etc) gehe dann in mein Zimmer und zappe noch ein wenig durchs TV…spannend…es „läuft der „Golden Bachelor“…ein 71-Jähriger ist da der Typ der die Rosen verteilt…na das Format schafft es doch dann sicher aus über den Atlantik zu uns irgendwann ins TV.

Noch ein wenig die Kosten des Tages notiert (dazu am Schluss dann im „Budget Post“ mehr) und den morgigen Tag geplant, schon ist es 21:00 Uhr und mir fallen die Augen zu. Der Tag war lang und hatte viel zu bieten….