Donnerstag, 28.09.23
gefahrene Kilometer: 510 km
Der Tag ist gut gefüllt. Ich wollte ja gestern schon mit der Fähre nach San Francisco rüber, es war aber schon zu spät und ich war nicht mehr aufnahmefähig, so dass ich mir den Besuch der Stadt für heute aufgehoben habe. Es ist noch dunkel, Ich verlasse schon um 06:00 Uhr das Hotel. Um 06:30 Uhr fährt die Fähre, welche ich nach 10 Minuten Fußmarsch erreiche. Der Fahrpreis beträgt 6 Dollar pro Strecke, sehr fair finde ich. Mit dem ersten Licht des Tages, nach nur 30 Minuten Überfahrt legt die Fähre, super zentral an der Pier 11 an der Waterfront in San Francisco an. Zu der Haupt Attraktion hier, „Fisherman´s Wharf“ und Pier 39 sind es von hier ca. 30-40 Minuten Fußweg. San Francisco macht einen gepflegten Eindruck auf mich, es sind zudem schon viel Jogger heute früh hier unterwegs. Die Anzahl der Obdachlosen, die ja mittlerweile in jeder US-Stadt präsent sind, hält sich hier an der Waterfront in Grenzen. Die Sonne geht auf, blauer Himmel, top Wetter. Ich schlendere die nächsten zwei Stunden an der Waterfront entlang und schaue mir die Seelöwen an Pier 39 an. Alcatraz und die Golden Gate Bridge sind von hieraus gut zu sehen. Jetzt gönne ich mir ein paar dick belegte Sandwiches vom „seven eleven“ Die Preise in San Francisco sind mittlerweile abartig hoch…sogar die Sandwiches kosten acht Dollar. Ich setze mit auf eine Parkbank mit Blick auf Alcatraz und esse mein Frühstück. Jetzt noch schnell ein Blick auf die „Cable Cars“ und dann fahre ich per Uber Taxi zurück zur Fähre. Man kann mittlerweile in der Uber App bei Bestellung der Fahrt angeben ob man ein Elektroauto haben möchte. Natürlich probiere ich das mal aus, es kommt ein Tesla Model 3. Der Fahrer und ich fachsimplen ein wenig über Tesla. Die 15-minütige Fahrt ist kurzweilig und nach ca. 2,5 Stunden Aufenthalt in San Francisco nehme ich wieder die Fähre zurück nach Oakland. Das Wetter ist immer noch top, es gibt auf der Rückfahrt einen tollen Blick auf die Skyline von San Francisco und die Oakland Bay Bridge. Die Fähre zu nehmen war eine sehr gute Entscheidung, kurz bevor wir anlegen passieren wir noch den Containerhafen von Oakland, hier liegen riesige Containerschiffe, so gibt es noch eine Hafenrundfahrt kostenlos dazu. Mein Schrittzähler zeigt 13.000 Schritte an meine Uhr zeigt 10:30 Uhr. Zurück im Hotel packe ich schnell ein und mache mich startklar, um 11:00 Uhr muss ich mein Zimmer geräumt haben.
Punkt 11:00 Uhr drücke ich den Startknopf von „Lady blue“. Der nächste Programmpunkt ist eine Tour mit dem Motorrad über die drei wichtigsten Brücken von San Francisco: Los geht es über die „Oakland Bridge“, dann folgt die „Golden Gate Bridge“ und zum Schluss die „Richardson Bridge“. Alle Brücken kosten jeweils 8 Dollar Streckenmaut (vorab im Internet zu bezahlen, keine Barzahlung mehr möglich), aber immer nur IN die Stadt hinein, Stadtauswärts sind die Brücken ohne Bezahlung zu befahren. Ich plane meine Strecke so, das ich zwei von drei Brücken Stadtauswärts fahre, nur auf der „Oakland Bay Bridge“ geht es stadteinwärts. Das Nummernschild wird automatisch gescannt, allerdings hängt meine Packrolle etwas über das Nummernschild. Ich bin mir somit gar nicht malsicher ob der Scanner an der Brücke mein Nummernschild überhaupt lesen konnte, meine Kreditkartenabrechnung der nächsten Tage wird es mir aber sicher sagen :.-)
Kurz vor dem Überqueren der „Golden Gate Bride“ halte ich an einem Aussichtspunkt auf der rechten Site an und mache meine obligatorischen Fotos von der Brücke. Die Brücke ist nebelfrei, Glück gehabt. Die Brücke liegt an über 300 Tagen im Nebel, da genau hier die kalte Luft des Pazifiks auf das Festland trifft und dann (fast immer) Nebel entsteht. Nach dem Überqueren der „Richardson Bridge“ ist mein Kreis geschlossen und ich komme nach ca. 80 km wieder in Oakland an. Mittlerweile ist es 12:30 mittags, ich muss jetzt mal langsam Gas geben, mein Tagesziel „Pismo Beach“ nördlich von Los Angeles ist noch 400 km entfernt.
Die nächsten 100 km sind anstrengend, ständig Autobahnkreuze, die Verkehrsdichte ist hoch und man muss trotz Navi aufpassen auf der richtigen Strecke zu bleiben. Die „Aussicht“ bietet nichts: nur Blechlawinen und Städte links und rechts. Nach weiteren ca. 100 km verlasse ich langsam die „Bay Area“ und die Landschaft ändert sich. Plötzlich sind links und rechts Felder mit Gemüse, es riecht streng nach Zwiebeln. Diese Agrar-Landschaft bleibt dann wieder für ca. 100 km.
Gern wäre ich den „Highway Nr.1“ in Gänze zwischen San Francisco und Los Angeles gefahren. Diese kleinere Autobahn/Bundesstraße führt mehr oder weniger am Meer entlang und gilt als eine der „Traumstraßen der Welt“. Offiziell wird die Straße als „Pacific Coast Highway“ bezeichnet. Leider gab es aber auf dieser Straße einen Erdrutsch vor einigen Monaten so dass der Highway Nr. 1 irgendwo mittendrin gesperrt ist. Da es im Prinzip nur eine Zufahrt am Anfang und eine am Ende gibt kann man diese Sperrung so gut wie nicht umfahren. Ca. 70 km vor dem Ziel finde ich doch noch eine Straße die mich zum Highway Nr. 1 führt. Es ist zwar ein kleiner Umweg, aber der hat sich gelohnt. Die Schönste Strecke des Tages wartet hier auf mich. Es ist bereits 18:00 Uhr, das Licht steht sehr tief und taucht die Strecke in schönes Licht. Die leicht hügelige Landschaft mit trockenem Gras leuchtet ockerfarben. Teilweise ist das Meer von der Straße aus zu sehen, die Brandung ist mächtig, am sieht die Gischt in der Luft. Die Strände hier sind eher was für Surfer und vermutlich nicht für normale Badegäste.
Mit dem Letzen Licht erreiche ich „Pismo Beach“, einem -gar nicht mal so kleinen- Küstenort. Ich beziehe mein „Motel 6“ und lauf die 100 Meter zum Strand um noch ein Foto vom Sonnenuntergang zu bekommen. Am Strand sind viel Bars und Restaurants, auf der Promenade spielt ein Saxofon Spieler. Mir reicht es für heute mit „Programm“ . Gegessen hatte ich schon unterwegs ein paar Tacos in einem „Taco Bell“. Ich kümmere mich noch ein wenig um „Lady blue“ (Öl auffüllen, etc) gehe dann in mein Zimmer und zappe noch ein wenig durchs TV…spannend…es „läuft der „Golden Bachelor“…ein 71-Jähriger ist da der Typ der die Rosen verteilt…na das Format schafft es doch dann sicher aus über den Atlantik zu uns irgendwann ins TV.
Noch ein wenig die Kosten des Tages notiert (dazu am Schluss dann im „Budget Post“ mehr) und den morgigen Tag geplant, schon ist es 21:00 Uhr und mir fallen die Augen zu. Der Tag war lang und hatte viel zu bieten….
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