Donnerstag, 28. September 2023

Tag 5 => „ab sofort: leichtes Gepäck“ => Reno/Nevada – Oakland/Kalifornien

Mittwoch, 27.09.23
gefahrene Kilometer: 400 km


Ich möchte heute wieder früh los, Ich mag es mit dem ersten Licht des Tages loszufahren.
Um 07:00 Uhr betrete ich die Tiefgarage des Holtes. Dann folgt der Schock: Teile meiner Ausrüstung wurden gestohlen. Im Detail wurde meine große rote Packrolle entwendet. Der Dieb hat einfach die Packriemen durchgeschnitten und war vermutlich so innerhalb von Sekunden auf und davon mit seiner Beute. Tja, ich bin selbst schuld, die Wege im Casino sind lang, daher wollte ich es mir einfach machen und habe Teile meiner Kleidung auf dem Motorrad verstaut gelassen. Die Strafe folgt auf dem Fuße. Zum Glück war in der Packrolle nur Kleidung, die auch nicht besonders neu war. Auf solchen Touren nehme ich immer gern ältere Kleidung mit die ich dann auch aus Platzgründen gern vor Ort entsorge. Das Teuerste an der ganzen Sache war die Packrolle. Ab sofort reise ich also „zwangsweise“ mit leichtem Gepäck, da werde ich wohl heute Abend meinen „mini Vorrat“ an Unterwäsche, Socken und T-Shirts mal im Hotel waschen müssen.

Jetzt muss ich mich erst mal neu sortieren und schauen wo ich die übrig geblieben Dinge verstaue. Zum Glück hatte ich eine Auswahl an Kleidung mit in das Hotelzimmer genommen und ich habe auch noch eine weitere Packrolle als Ersatz dabei. Die Seitentaschen hat der Dieb nicht aufgemacht, daher sind die Ersatz-Packrolle und auch weitere Ersatzgurte noch da.

Erster Stopp nach ca. 100 km ist der „Lake Tahoe“. Dieser See ist ein Touristenziel, da er sehr schön in der Natur gelegen ist. Der See liegt auf ca.1.900 Meter Über dem Meeresspiegel. Der See ist sehr tief und sehr kalt. Im Prinzip zu kalt zum Baden, der ein oder andere wagt sich trotzdem hinein. Der Hauptort hier ist „South Lake Tahoe“. Ganz nett, man merkt aber am Baustil das der Ort für Touristen ist. Viele Gebäude haben so „Holzfällerstyle“, erinnert mich so an „Banff“ in Kanada, nur das dieser Ort hier viel größer ist.

Die nächsten ca. 80 km geht auf kleineren Straßen durch waldreiche und bergige Gegenden. Die Strecken lassen sich gut fahren und machen Spaß. Es sind mittags ca. 22 Grad hier oben auf 1.900 Metern, ich halte für eine längere Paus und ein Picknick an. Weiter geht’s…Links und Rechts häufen sich nun die Gebiete wo die Wälder komplett verbrannt sind und wo die Bäume „null“ Grün mehr tragen. Leider gab es dieses Jahr sehr heftige Waldbrände in Kalifornien. Da muss wohl noch einiges an Totholz aus dem Wald geholt werden.

Weiter geht es dann auf „wieder breiter werdenden Straßen“ in Richtung Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens. Natürlich geht es als erstes zum „Capitol“ dem Amtssitz der Regierung Kaliforniens. Hier hat seinerzeit Arnold Schwarzenegger „sein“ Land regiert. Ich mache ein paar Fotos mit dem Motorrad, es passt mit ach und Krach durch die Absperrungen, so dass ich auf den Vorplatz komme. Nach einer Minute kommt natürlich gleich ein Polizist vorbei und bittet mich weiter zu fahren bzw. hier nicht zu parken. Im Anschluss schlendre ich noch ein wenig durch „old Sacramento“, einem kleinen Stadtteil in dem alten Gebäude stehen (und auch teilweise einfach nur auf „alt“ getrimmt wurden). Ich war 1994 schon mal während meiner ersten USA Reise hier, kann mich aber wirklich nicht mehr an Details erinnern. An eine Sache erinnere ich mich aber dann doch: direkt vor dem Capitol ist mir aus einem Baum ein Eichhörnchen auf den Kopf gefallen (kein Witz). Das Eichhörnchen und ich haben uns danach aber zugig wieder erholt 😊

Nun geht es auf direktem Wege in die San Francisco Bay Area, kurz einfach „Bay Area“ genannt, nach Oakland. Wirklich "Spaß" macht das fahren aber ab hier jetzt nicht mehr. Ca. 80 km vor dem Ziel werden die Highways immer breiter (6 Spuren pro Richtung) Es herrscht Stau und riesige Blechlawinen kämpfen sich voran. Bei den Mengen von Autos kommen so Gedanken bei mir auf…wieviel Benzin wird hier eigentlich den ganzen Tag so verbrannt, etc

Die „Bay Area“ selbst ist eine Metropolregion. Die wichtigen Städte (San Francisco, Oakland, San José) gruppieren sich hierbei um die Bucht von San Francisco, die gesamte Region hat ca. 8 Millionen Einwohner. Mein Hauptziel ist „eigentlich“ San Francisco, ich habe mich aber für Oakland (gegenüber San Francisco) entscheiden, da hier die Hotelpreise deutlich günstiger sind als in San Francisco. Man kann auch sagen, dass die Hotelpreise in San Francisco mittlerweile einen für mich nicht mehr hinnehmbaren Level erreicht haben. Zudem entspricht die Qualität der Unterkünfte meist nicht dem was man selbst erwarten würde. Ich werde später in einem Budget Fazit für diese Reise noch einmal auf das Hotelthema (Preis versus Qualität) eingehen.

Ich checke im Hotel „Jack London Inn” in Oakland ein. Das Hotel hat eine Besonderheit: genau VOR dem Hotel fährt ein Vor Ort Zug über die Hauptstraße laut hupend durch.

Apropos Jack London:

Zu Lebzeiten (1876 - 1916) war er der bekannteste Autor der Welt (Lockruf des Goldes /Der Seewolf/Ruf der Wildnis). Jack London starb mit nur 40 Jahren an Nierenversagen und verbrachte sein spätes Leben in Oakland... Daher gibt es hier in Oakland eine Statur von Jack London und viele Dinge die hier seinen Namen tragen.... Straßen, Plätze... Und Hotels. Übrigens: Die weitere Statur steht in Whitehorse /Yukon/Kanada wo Jack sein Glück als Goldsucher suchte aber nicht fand. Seine Erlebnisse schrieb er später nieder und wurde damit weltberühmt.

Ich gehe noch eine Stunde über die Straße schlendern, genau gegenüber beginnt die „Waterfront“ von Oakland. Ist gut gemacht, ziemlich modern, viel Bars und Kaffees. Hier fährt auch die Fähre die von hieraus nach ca. 30 Minuten Fahrt an der Waterfront von San Francisco anlegt. Wie eingangs erwähnt ist das eine gute Alternative um schnell mitten in die Stadt von San Francisco zu kommen aber nicht die dort horrenden Hotelpreis zahlen zu müssen. Vielleicht probiere ich das morgen mit der Fähre mal aus…morgen dann dazu mehr an dieser Stelle.

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