Montag, 26. Mai 2025

Tag 3 => Der Berg ruft => Coeur d´Alene / Idaho – West Yellowstone/ Montana

Sonntag, 25.05.25
gefahrene Kilometer: 670 km

Ab 05:00 Uhr morgens gibt es kostenlosen Kaffee an der Rezeption des Motels in dem ich aktuell übernachte. Da bin ich doch dabei. Zwei heiße Kaffees abgeholt, dann frühstücken, anziehen, das Motorrad aufladen, zur Tankstelle nebenan zum Tanken…und schon sitze ich wieder ab 06:00 Uhr auf dem Motorrad in Richtung „West Yellowstone“. Ich ziehe mich wieder dick an, da die Temperaturen an diesem Morgen wieder einstellig sind. Diesmal noch wärmere Handschuhe (gut gefüttert) als gestern früh. Da es heute im Prinzip eine Etappe ist, die darauf angelegt ist, zügig anzukommen, gibt es wenige Highlights unterwegs bzw. es gibt wenig zu berichten. Doch halt: so ganz stimmt das dann doch nicht. Ich fahre zwar die „Interstate 90“, aber die 500 km auf der Autobahn sind abwechslungsreicher als gedacht. Die längste Interstate (Autobahn) der USA geht einmal quer von der Westküste zur Ostküste und ist 4959 km lang. Auf den 500 km die ich diese Straße fahre, führt die Interstate 90 überwiegend sehr kurvig durch die bergigen und waldreichen Gebiete von Iowa und Montana. Es gibt immer was Neues zu entdecken. Seen, Flüsse, Dorfer, Städte, etc. Nach 150 km halte ich das erste Mal an, es ist doch kälter als gedacht. Ich stelle mich an einer Tankstelle in die Sonne, hole für unter zwei Euro einen großen Kaffee aus der Tanke und wärme mich eine halbe Stunde auf.


Weiter geht´s. immer höher schraubt sich die Autobahn auf Gebirgsniveau. Während die Interstate sich auf den ersten ca. 250 km meiner Strecke immer so auf 800 bis 1.000 Meter befindet, fahre ich die zweiten ca. 250 km immer zwischen 1.000 und 1.800 Metern über dem Meeresspiegel. Dem Navi sei Dank, die Höhe kann ich dort während der Fahrt ablesen. Gegen mittig sind dann schon wieder ca. 25 Grad Celsius, die Sonne scheint, der Himmel ist klar.

Heute wird das Zelt ausgepackt! Nach ca. 10 Stunden Fahrt (incl. Pausen) komme ich an meinem vorbuchten Campingplatz „KOA Yellowstone Park/Mountainside“ gegen 16:000 Uhr an. Ich habe extra die frühe Abfahrt gewählt und „Gas gegeben“ damit der Zeltaufbau noch am Nachmittag bei angenehmen Temperaturen stattfinden kann. Der Platz ist gut ausgestattet, am mir zugewiesen Platz steht der übliche Feuerring und eine Sitzgarnitur und eine (damit habe ich nicht gerechnet) Hollywoodschaukel. Die Sanitäranlagen machen einen guten Eindruck und kostenloses WLAN gibt es auch. Sehr gut! Etwas anderes habe ich aber eigentlich von KOA-Plätzen (KOA = Kampgrounds of America, die weltweit größte Campingkette mit über 500 Standorten in Nordamerika) nicht erwartet. Nicht ganz billig, aber immer gut ausgestattet.

Das Zelt ist schnell aufgebaut, jetzt wird es Zeit für eine heiße Instantsuppe aus dem Motorradkoffer. Ich zaubere mir ein „Dreigänge Menü“ (Bier, Brot, Instantsuppe) und sitze zum Essen auf meiner privaten Sitzbankgruppe unter einer großen Tanne direkt am Zelt. Es ist windstill, immer noch sonnig, es ist wirklich angenehm hier. Für Abendinterhaltung ist auch gesorgt. Zwei Stellplätze weiter sind zeitgleich mit mir zwei Damen angekommen, die aktuell ihre beiden Zelte aufbauen. Während ich: mein Zelt aufgebaut habe, meine Suppe zubereitet habe, gegessen habe, zwei Bier getrunken habe..und diese Zeilen schreibe, pusten sie gerade mit ihrem Minikompressor die ca. 20 cm (!) dicke Luftmatratze auf. Sehr amüsant anzusehen, der „Aufbau“ dort drüben dauert bestimmt insgesamt zwei Stunden.

Jetzt noch mal schnell zum Intro dieses Beitrages zurück „der Berg ruft“: der Campingplatz liegt auf 2071 Metern über dem Meer. Aktuell (nachmittags 17:00 Uhr) sind ca. 25 Grad Celsius, es ist lauschig warm. Allerdings sagt der Wetterbericht für heute Nacht: 0-2 Grad voraus. Ich bin sehr gespannt, wie mein Schlafsack sich so macht heute Nacht….





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen