Dienstag, 27. Mai 2025

Tag 4 => Du bist so heiß wie ein Vulkan…. => West Yellowstone/ Montana – Cody/ Wyoming

Montag, 26.05.25
gefahrene Kilometer: 240 km

Als hätte ich es nicht geahnt: die Nacht wird saukalt. Gegen 02:00 Uhr wache ich fröstelnd in meinem Schlafsack auf. Der am Schlafsack ausgewiesene „Komfortbereich“ scheint meinen Komfortbereich nicht wirklich zu treffen…ich friere.
Trotz Jogginghose und Sweatshirt muss noch „was zusätzliches her“. Ich hatte mir gestern Abend schon Gedanken darüber gemacht und die Lösung ist meine Unterzieh-Heizweste. Diese wird mit einer Powerbank betrieben und diese hält ca. 3-4 Stunden auf kleinster Heizstufe. Wunderbar, Heizweste angezogen, angeschaltet und die Nacht war gerettet. Für unter 100 Euro eine, meiner Meinung nach, tolle Investition so eine Weste. Die warme Weste lässt mich in meinem Schlafsack nun schnell wieder einschlafen.

Morgens gegen 06:00 Uhr krabbele ich aus dem Zelt. Es ist schon hell, die Sonne scheint auf das Zelt. Trotzdem sagt das Thermometer: ein Grad plus. Ich wette heute Nacht hatten wir Besuch von „Väterchen Frost“. Das war definitiv meine kälteste Nacht in gut 35 Jahren (hin und wieder mal) Camping. Die Finger sind kalt, erst einmal Wasser auf dem Gaskocher kochen und einen Instantkaffee zubereiten. So fängt der Tag schon mal gut an. Ich frühstücke, verpacke und quatsche noch mit Chris aus Montana, meinem Zeltnachbarn. Ich schenke ihm noch meine 110 Volt US-Bohrmaschine (bevor ich sie wegschmeiße, vielleicht kann er sie gebrauchen), die seit letztem Jahr in meinem Koffer liegt und nur unnötig Platz verbraucht. Ich hatte mir die Maschine ja in Anchorage gekauft um mein Top Case befestigen zu können (Der Händler hatte es ja damals verpennt, das Top Case zu montieren)

08:00 Uhr, los geht´s zum West-Eingang des Yellowstone National Park. In Dreierreihen stehen die Autos am Kassenhaus in ellenlangen Schlangen. Na toll, wenn jetzt in der Vorsaison hier schon so viel los ist, dann ist im Sommer vermutlich kein Vorankommen mehr. Ich war 1994 schon mal während meiner ersten USA Reise hier, daher fahre ich die Hauptspots nur noch zum Teil an und halte lieber an der Straße an wo nicht jeder anhält. Die brodelnden Geysire und Quellen sind toll anzusehen, insbesondere weil es heute früh wieder sehr kühl und klar ist, da „Qualmt“ der Wasserdampf dann noch mal besonders gut in der kalten Außenluft. Man darf bei dem tollen Anblick nie vergessen, dass der Yellowstone ein einziger Supervulkan ist, der nach den aktuellen Erkenntnissen ungefähr alle 600.000 Jahre ausgebrochen ist. Der letzte Ausbruch war vor 630.000 Jahren. Der Vulkan ist also überfällig. Nun na, ich baue mal drauf das es nicht heute passiert und fahre einige Stunden und ca. 150 km durch den Park. Die Strecken sind wirklich toll zu fahren. Ich verlasse den Park über den östlichen Ausgang. Kurz vor dem Ausgang führt die Straße auf über 2.600 Meter Höhe entlang. An den Straßenrändern liegt noch Schnee, ich habe wirklich Glück mit dem Wetter.

Ca. 80 km vom östlichen Ausgang des Parks liegt die Stadt „Cody“. Ich erreiche die Stadt am frühen Nachmittag. Das Wetter ist gut, das Zelt kann noch mal aufgebaut werden. Ich komme in Innenstadtnähe auf dem „Ponderosa Campground“ unter. Etwas rustikale Toiletten und Duschen aber die Die Stellplätze sind schön und um mich herum sind zig Plätze frei (Vorsaison). 44 Dollar wechseln den Besitzer. Übrigens das erste Bargeld welches ich ausgebe, da der Campingplatz keine Kreditkarten nimmt (DAS ist mit Kreditkartenland USA allerdings schon sehr speziell und selten)

Ich baue mein Zelt auf und plane schon einmal grob meine Strecke für morgen. Nach den „lächerlichen“ 240 km heute, wird dann morgen wieder mehr sein. Nach dem Check der Planung ziehe ich mich „leicht“ an, da es wirklich warm ist. Das Thermometer sagt zwar nur 25 Grad aber die Sonne steht steil am Himmel und brennt. Am Nachmittag gehe ich vom Campingplatz aus zu Fuß in die Stadt und schaue mich ein wenig um. Cody ist „Cowboyland“, das ist auch an den Gebäuden und Geschäften in der Stadt deutlich zu erkennen. Es gibt in der Stadt jeden Abend im Sommer ein Rodeo, leider erst ab Juni, ich bin gut eine Woche zu früh dran dafür.

Die Stadt wurde von William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill, im Jahr 1896 gegründet und nach ihm benannt. In Cody dreht sich alles um „Buffalo Bill“. Zwischen 1867 und 1868 versorgte er die Arbeiter der Kansas Pacific Railway als Jäger mit Bisonfleisch. Hierbei tat er sich als sehr erfolgreicher Bisonjäger hervor und erhielt seinen Namen „Buffalo Bill“. William Frederick Cody, gründete 1883 seine Buffalo Bill’s Wild West Show. Die Show stellte ein riesiges Aufgebot an Menschen und Tieren dar, und es gelang William Frederick Cody, berühmte indianische Häuptlinge wie Sitting Bull als Mitwirkende zu engagieren. Cody exportierte seine Show auch nach Europa. Die Buffalo Bill’s Wild West Show wurde erstmals am 19. April 1890 in München aufgeführt.





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