Freitag, 30. Mai 2025

Tag 7 => Sommerpause für “Lady orange” => Edgemont/ South Dakota – Denver/Colorado

Donnerstag, 29.05.25
gefahrene Kilometer: 640 km

Der letzte Fahrtag hat begonnen. Bei strahlendem Sonnenschein starte ich wieder sehr früh, da ich pünktlich am Nachmittag in Denver, zur Abgabe bzw. Einlagerung des Motorrades, sein muss. Ich fahre Landstraßen nach Vorgabe meines Navis. Überraschenderweise sind da auch sehr kleine Landstraßen ohne festen Straßenbelag dabei. Sandig und teilweise geschottert kommen so ca. 50 km von diesen Straßen der untersten Kategorie zusammen. Ich wundere mich ein wenig über den Zustand dieser offiziellen Straßen, aber im Bundesstaat Nebraska, wo ich mich mittlerweile befinde, scheint das für den Durchgangsverkehr eine normal nutzbare Straße zu sein.

Ich habe noch einen Ausflug in meine heute Tagesstrecke eingebaut. „Carhenge“
Bezugnehmend auf den Ort „Stonehenge“ in England und dessen im Kreis formierten Steinsäulen, hat ein Künstler hier diesen Ort mit Autowracks nachgebaut. Als ich den Ort erreiche muss ich laut lachen. Echt witzig anzusehen, laut Beschreibung sollen die Autowracks sogar so formiert sein wie die Steine in England. Eine echt coole Idee. Der Eintritt ist frei, ich bleibe eine halbe Stunde und mache mich auf den Weg, um die Letzen 400 km dieses Urlaubs zu fahren.

Nach einigen kurzen Tank -und Kaffeepausen erreiche ich Denver. Ich komme aus Richtung Norden, muss aber in den Süden der Stadt. Heißt: einmal durch. Ich treffe voll den Feierabendverkehr und stehe auf der zehnspurigen (fünf je Richtung) Stadtautobahn im Stau. Zähes „Stopp and Go“ auf ca. 30 Kilometern Strecke. Da nehmen sich die US-Städte alle nichts. Ich kenne das bereits z.B. aus Los Angeles oder Houston. Endlos viele Fahrspuren, aber trotzdem endlos viel Stau. Gegen 16:00 Uhr erreiche ich das Motorradgeschäft von „Colorado Motorcycle Adventures“. Ich stehe mit den Betreibern schön länger per E-Mail in Kontakt und habe mich natürlich angemeldet. Ich werde schon erwartet, Curt begrüßt mich. Jetzt brauche ich ca. 30 Minuten um vom Motorradfahrer wieder zum „normalen“ Fußgänger zu werden. Ich packe meine Falt-Reisetasche aus und stopfe, alles das, was nicht am Motorrad bleiben soll hinein, um es wieder mit nach Hause zu nehmen.

Nach meiner Umpack-Aktion erledigen wir noch ein wenig Papierkram, ich bezahle die Unterstellung für die nächsten Monate und gebe noch einige Reparaturen in Auftrag. Die Kawasaki benötigt dringend neue Reifen. Die Reifen vom Typ „Heidenau K60“ sind nach ca. 16.000 km „runter“. Sie haben von Whitehorse im Yukon bis hierher gehalten und haben ihren Dienst mehr als erfüllt. Ich fahre auch zuhause seit Jahren überwiegend Heidenau-Reifen, die Haltbarkeit überrascht mich immer wieder. Faktor zwei beim Thema Haltbarkeit, im Vergleich zu anderen Marken, liegt immer locker drin. Leider kann Curt keine Heidenau Reifen organisieren, die Kawasaki bekommt nun einen Satz „Motoz Tractionator GPS“. Das ist eine australische Reifenmarke, die in den USA sehr verbreitet ist und Curt bestätigt mir seinerseits die guten Erfahrungen und die lange Haltbarkeit. Des Weiteren bekommt „Lady orange“ noch einen neuen Kettensatz. Ein Ölwechsel wäre zwar noch nicht unbedingt fällig, aber wenn „Lady orange“ schon mal in der Werkstatt steht, gebe ich das auch gleich mit in Auftrag.

Somit ist die „KLR 650“ im Herbst wieder „frisch“ für neue Abenteuer. Stand heute (Mai 2025) ist der Plan, dass mein Kumpel Thomas dann wieder als „Überführungsfahrer“ agiert, und die Maschine hier in Denver nach der „Motorrad-Frischzellenkur“ wieder abholt. Ihr kennt Thomas schon vom „Reiseabschnitt 3“, als er im Juli 2022 „Lady Blue“ von Whitehorse nach Vancouver überführt hat. Thomas wird dann im November 2025 „Lady orange“ von Denver aus in Richtung Mexiko überführen, wo ich dann vermutlich in 2027 wieder „einsteige“. Im Zeitraum dazwischen wird sie wieder bei Matthias in „San Miguel de Allende“ stehen.

Nach ca. einer Stunde sind alle Formalitäten erledigt. Ich schaue mir noch kurz die Werkstatt von „Colorado Motorcycle Adventures“ an, bestelle mir dann ein Uber-Taxi, und quäle mich (…Schneckentempo) durch Denvers Feierabendverkehr in mein Hotel am Flughafen.

Jetzt bin ich wieder ein normaler Tourist…ab sofort befinde ich mich auf dem Rückweg nach Hause.






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